Der Liebesbrief in der bildenden Kunst

Durch das Empfangen eines Liebesbriefs nehme die Frau eine passive Rolle ein. Das ist eine Aussage, die in der mittlerweile vierten Welle des Feminismus für starkes Unbehagen sorgt. Doch der Topos des ‚aktiven‘ Mannes und der ‚passiven‘ Frau ist in der abendländischen Kulturgeschichte weit verbreitet und spiegelt sich auch im Kontext der bildenden Kunst wider. In allen diesen Sujets erscheint der Mann als Subjekt, die Frau hingegen wird zum Objekt. Dieses Bild bestätigte sich in besprochenen Gemälden vom Barock bis zum Biedermeier, von denen an die prominentesten Beispiele kurz erinnert sei, bevor weibliche Positionen in den Blick genommen werden.

Liebesbriefe in der Literatur

Liebesbriefe spielen in der Literatur eine herausragende Rolle. Natürlich haben sich Schriftstellerinnen und Schriftsteller aller Zeiten dieser interessanten Art von Texten bedient, wie sollte es anders sein? Bei einer literaturgeschichtlichen Differenzierung dürfte diese Tradition ihren Höhepunkt in der Romanliteratur des 18. Jahrhunderts erreicht haben, die zum erheblichen Teil aus Briefromanen zu erotisch geprägten Themen bestand. Aber auch in der neuesten Literatur spielen Texte dieser Art eine bemerkenswerte Rolle, wobei hier oft nicht mehr die traditionelle Briefform verwendet wird, sondern neue Wege schriftlicher Kommunikation zum Zug kommen.

Liebesbriefe in Kurrent und Sütterlin. Schreib- und Leseübungen beim neunten Liebesbriefstammtisch

Das Liebesbriefarchiv beinhaltet Liebesbriefe aus dem 18.-21. Jahrhundert. Davon sind einige Schriftstücke in Deutscher Schreibschrift verfasst und daher für den Großteil der Menschen heute schwer zu entziffern. Mithilfe von Federn, Tinte und dem Deutschen (Fraktur-)Alphabet lernten die Bürgerwissenschaftler*innen die alte deutsche Handschrift lesen und schreiben.

Über Briefsteller: Johannes Gutenbergs Erfindungen und die Liebesbrief-Kommunikation

Johannes Gutenberg löste mit seinen Erfindungen die erste Medienrevolution aus, obwohl keine einzige Zeile gefunden wurde, die ihm selbst zugeschrieben werden kann. Ob er selbst verliebt war, darüber wird in einem Musical spekuliert, aber sicher ist, dass er neben der Erfindung des Papiers die schriftliche Kommunikation – und dabei ganz besonders den schriftlichen Austausch zwischen Liebenden – befördert hat.

Liebesbriefe im Wandel. Bürgerwissenschaftliche Ergebnisse und Erkenntnisse des achten Liebesbriefstammtisches

Wie hat sich der Liebesbrief über die Jahrhunderte verändert? Gibt es formale Unterschiede? Wird anders über Liebe gesprochen und Liebesbekundungen anders ausgedrückt? Wie ändert sich das Medium (Liebes)Brief und welche Auswirkungen hat es auf die Liebeskommunikation? Und was bleibt auch über Jahrhunderte hinweg gleich und woher weiß man eigentlich, wie man einen Liebesbrief zu schreiben hat?

Die Lange Nacht der Liebesbriefe – ein Nachbericht

Das Liebesbriefarchiv feiert 25-jähriges Archivjubiläum. Es war also nur konsequent, dass bei der feierlichen Langen Nacht der Liebesbriefe am 24. September 2022 Forscher*innen nicht unter sich blieben, sondern das Liebesbriefarchiv sowie das Gruß & Kuss-Projekt interessierte Bürger*innen zu einer dynamischen Abendveranstaltung mit wissenschaftlichen Kurzvorträgen in der Koblenzer Rhein-Mosel-Halle begrüßte.